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Wenn´s schnell gehen muss…

Im Idealfall überlässt man das Fotografieren nicht seiner Kamera, sondern stellt alles selbst ein. Das heißt also man möchte nicht im Automatikmodus fotografieren, sondern im „M“ Modus – also im manuellen Modus.

Das ist ein löbliches Ziel, aber was ist, wenn es mal schnell gehen muss und man nicht die Zeit hat, alle Einstellungen vorzunehmen, oder man einfach noch nicht zu 100% „sattelfest“ ist?

Wenn man z.B. Tiere in der freien Natur, spielende Kinder, Hochzeiten oder sonstige Veranstaltungen fotografiert, wo sich die Situation und das Licht in Sekundenbruchteilen ändert, dann muss es einfach schnell gehen. Dann kann man nicht erst in aller Ruhe ISO, Blende und Belichtungszeit einstellen, denn dann ist der Moment vorbei, das Bild verpasst.

Es ist ein hartnäckiges Gerücht (und wirklich kompletter Bullshit), das gute Fotografen, oder gar Profis immer und ausschließlich im „M“ Modus fotografieren.

Erfahrene Fotografen – ganz egal ob ambitionierter Amateur, oder versierter Profi – machen gar kein Gewese um den verwendeten Modus. Dem Bild sieht man den Modus nämlich nicht an und am Ende zählt nur das Ergebnis.

Sie verwenden den Modus, der der Situation angemessen ist und das beste Resultat verspricht. Und natürlich kann das auch eine Halbautomatik sein. Es gibt absolut nichts an Blendenautomativ, oder Zeitautomatik (S/Tv, A/Av) auszusetzen. Warum auch? Erfahrene Fotografen sind ja nicht doof und wissen die Vorteile der verschiedenen Modi sinnvoll für sich zu nutzen.

Genauso kann es sich mit Auto ISO verhalten. Ich selbst habe viele Veranstaltungen in der Zeitautomatik (bei Canon Av, bei anderen Herstellern S) bei Auto ISO fotografiert. So kann ich die Blende als gestalterisches Element wählen und mich komplett auf die Bildkomposition, und/oder die Situation konzentrieren. Oft muss man einfach schnell sein, um den richtigen Moment einzufangen.

Pro-Tipps:

  1. Wenn Du mit Auto ISO fotografierst, dann schau, dass Du den Wert begrenzt. Du kannst in Deiner Kamera (ins Handbuch schauen) einstellen, dass bei Auto ISO der Wert nicht über z.B. 6.400 ISO geht. Damit verhinderst Du unnötig extrem hohe ISO Werte, die die Kamera sonst wahrscheinlich in entsprechenden Situationen wählen würde.
  2. Fotografierst Du im Av/A Modus, dann solltest Du – speziell in Situationen in denen eine gewisse Bewegung zu erwarten ist (Events, Menschen generell) – die max. Verschlusszeit begrenzen. Auch das kann man bei vielen (nicht allen) Kameras im Menü einstellen. So ist eine max. Verschlusszeit von 1/160 beispielsweise für die Eventfotografie aus meiner Erfahrung recht brauchbar. Würde man das nicht begrenzen, würde die Kamera im Av/A Modus notfalls die Belichtungszeit zu lang wählen und es käme zu Bewegungsunschärfe.

Also lass Dir nicht erzählen, dass man nur im „M“ Modus „richtig“ fotografiert, sondern wähle den Modus, der für Dich und die Situation am sinnvollsten ist. Und im Notfall ist es sogar immer noch besser, Du knipst in der Vollautomatik, als dass das Bild nicht gemacht und der Moment verloren ist.

Schau Dir dazu auch gerne die folgenden Videos an.

In diesem Video zeige ich übrigens ein paar Tipps zum „schnellen Shooten“ mit der Canon EOS M50